Stoffbinden waschen ist kein Hexenwerk, aber manchmal macht man sich das Leben komplizierter als nötig. Deshalb habe ich hier alles Wichtige zusammen gefasst, was du bei der Bindenwäsche beachten solltest.
Nach der Nutzung
Da du ja Blut aus der Stoffbinde waschen möchtest, erst einmal ein paar Infos zu Blut:
Blut ist zunächst wasserlöslich, der Prozess der Gerinnung ändert das aber. Dabei vernetzen sich die Eiweiße und bilden Klumpen, die sich um Gewebe festsetzen und dann schwerer zu entfernen sind. Die Wasserlöslichkeit lässt nach, was bei Wunden am Köfper zwar toll ist, bei Flecken aber nicht. Außerdem denaturieren manche Eiweiße bei Hitze, das heißt, sie verändern ihre Struktur. Auch sie haften dann fest am Gewebe.
Somit bedeutet das für dich:
Direkt nach der Nutzung solltest du deine Stoffbinde mit kaltem Wasser auswaschen. Danach kannst du sie direkt in die Waschmaschine werfen, sofern du eine volle Ladung zusammen bekommst. Wenn nicht, kannst du die Binden einfach trocknen lassen und dann ganz normal mit der Schmutzwäsche sammeln.
Man kann die benutzten Binden zusätzlich über Nacht in Wasser (ggf. mit einem Schuss Essig) einweichen lassen und sie danach trocknen. Das ist in meinen Augen nicht unbedingt nötig, aber wenn dir fleckenfreie Stoffbinden wichtig sind, kannst du es ruhig mal ausprobieren. Meine sind jedenfalls auch so fleckenfrei geblieben.
Manche Frauen weichen ihre Stoffbinden ein, bis sie in die Wäsche wandern, also ggf. mehrere Tage. Man sollte dann unbedingt täglich das Wasser wechseln. Das kannst du natürlich machen, wenn es dir praktischer als trocknen lassen erscheint. Aber du solltest bedenken, dass Einweichen die Bildung von Schimmel fördert, der liebt es feucht. Bei Stoffwindeln etwa wird davon abgeraten.
Stoffbinden mit Nässeschutz aus PUL solltest du jedenfalls nicht einweichen, weder mit noch ohne Essig – einweichen schädigt das PUL.
Unterwegs bietet sich vielleicht keine Möglichkeit zum sofortigen Auswaschen. Wenn nicht, holst du es daheim gleich nach.
Zum Transport empehle ich dir einen kleinen Wetbag, also eine wasserdichte Nasstasche. Du kannst natürlich auch einen großen nehmen und ihn anderweitig nutzen, für’s Schwimmbad zum Beispiel (ich finde die Dinger total praktisch 😉 ). Eine kleine Dose erfüllt den gleichen Zweck.
Die Stoffbinden selbst kann du zu kleinen Päckchen falten, zumindest jene mit Flügeln. Hast du welche ohne, könntest du sie ebenfalls falten und dann mit einem Gummi zusammenhalten oder einfach so in den Wetbag stecken.
Waschen
Je nach Material schwanken die vom Hersteller abgesegneten Waschtemperaturen natürlich. Ich empfehle dir 60°C wenn möglich, das ist einfach hygienischer. Du kannst ja immer zu deinen Tagen hin Kochwäsche bereithalten, ein paar Stoffbinden finden sicher noch Platz in der Maschine und so kostet es keine unnötige Energie.
Falls du dir Gedanken um das Waschmittel machst: Nimm einfach das, was du auch für deine Unterwäsche benutzt. Deine Vagina hat ja offenbar nichts dagegen 😉 Auf Weichspüler solltest du verzichten, allein schon für die Umwelt. Außerdem kann er die Saugfähigkeit deiner Stoffbinden mindern.
Da es viele bunte Stoffbinden gibt, solltest du sie mit ähnlichen Farben waschen, zumindest zu Beginn. Tust du es nicht, musst du mit Verfärbung oder Vergrauung rechnen, was aber die Saugkraft der Binden nicht mindert.
Für saubere Wäsche gilt wie bei der restlichen Wäsche auch:
- Die Waschmaschine darf nicht zu voll sein, das kann beim Schleudern für eine Unwucht sorgen und außerdem wird die Wäsche womöglich nicht richtig durchgespült.
- Die Waschmaschine darf auch nicht zu leer sein. Das Reiben der Wäschestücke trägt ja zur Reinigung bei, was bei leereren Waschgängen nicht gegeben ist.
- Faustregel: Eine Hand sollte hochkant noch in die Trommel passen.
- Eine saubere Wäsche braucht eine saubere Waschmaschine: Waschmittelfach und Tür nach dem Waschen offen stehen lassen, Gummidichtung auswischen und die Maschine in regelmäßigen Abständen reinigen.
Trocknen
Am besten trocknest du deine Stoffbinden auf der Leine. Von der stetigen Nutzung eines Trockners rate ich ab, das ist schonender für die Umwelt, deinen Geldbeutel und nicht zuletzt für deine Binden. Allerdings kann eine kurze Runde im Trockner auf Schonstufe deine Stoffbinden weicher machen, da sie gerade bei hartem Wasser oft etwas steif werden. Einmal fest durchrubbeln hat aber den gleichen Effekt. Willst du einen Trockner nutzen, beachte bitte die Angaben des Herstellers.
Bügeln kann die Binden ebenfalls weicher machen, aber auch hier bitte die Herstellerhinweise beachten und am besten die Stoffbinde abdecken, damit man nicht mit dem Bügeleisen an die Druckknöpfe kommt. Bei großer Hitze könnten diese nämlich schmelzen.
Tja und nun sind deine Stoffbinden wieder einsatzbereit. War gar nicht schwer, oder? 🙂
Achja, falls es dir wie meiner Katze auf dem Titelbild ging und du dich über den vielen Schaum in der Maschine gewundert hast: Nein, so soll das auf keinen Fall aussehen und das ist auch nicht normal 😉 Das war Spülmittel, das da wirklich nicht rein sollte…
Hallo…
Ich wasche meine Binden mit kaltem Wasser nach dem Benutzen aus… dann wasche ich sie mit Gallseife (besser Stück als Flüssigseife)und reibe sie nochmal mit Gallseife ein und lasse sie trocknen. So kommen sie dann mit in die 60Grad Wäsche. .. ich empfinde es als absolut unaufwendig… kein Eimer Wasser mit Binden, den man vor Besuch und Co. verstecken muss. Die Binden trockne ich danach auf der Leine… ohne Flecken oder irgendwelche Verfärbungen.
Die umständliche Methode mit Wassereimer… ich verstehe nicht, wieso das von Händlern immernoch empfohlen wird… das schreckt doch wirklich ab und ist aus meiner Sicht vollkommen unpraktikabel…
Das gebe ich dir recht, ich finde das auch nicht sonderlich ansprechend. Aber manche scheinen ja gut damit zu fahren. Die Binden einfach in den Eimer werfen geht ja auch schneller als auswaschen und man sieht die schmutzigen Binden nicht, wenn man den Eimer versteckt – vielleicht deshalb?
Ich wasche aber auch lieber gleich aus 😉
Hallo! Ich Sammle 2 Tage im (großen) Wetbag, schmeiße alle in einem Wäschenetz in die Maschine und mach das „spülen und schleudern“ Programm an. Danach kommt normale Wäsche dazu, ich wasche dann je nach dem 40° bis 60°. Bis jetzt ist immer alles sauber geworden. Ich fand das kalt ausspülen direkt danach sehr lästig, v.a. weil ich danach Eishände hatte, was ich nicht mag.
Ist einfacher und genauso hygienisch.